Zu arm fürs Heim
Hunderttausende Senioren in Deutschland können sich aus eigener Kraft kein Altenheim mehr leisten. Das geht aus noch unveröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Rund 411.000 Männer und Frauen hätten 2010 Hilfe zur Pflege bezogen, rund fünf Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der Sozialverband VdK wertete dies als Alarmsignal: "Das Risiko, durch Pflegebedürftigkeit in Armut abzurutschen, steigt seit Jahren", sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher. Drei Viertel der Empfänger der Hilfe zur lebten den Angaben zufolge in Heimen. Die Ausgaben für Hilfe zur Pflege seien 2010 auf mehr als 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Als Grund für die zunehmende Zahl der Bezieher nannte Mascher den Anstieg der Heimkosten, die in Pflegestufe drei bei durchschnittlich knapp 2.900 Euro pro Monat lägen, während das Rentenniveau stagniere.